Verzicht schärft den Geist
Körper, Geist und Seele in Einklang bringen hat für mich in den vergangenen Jahren eine immer grössere Bedeutung erlangt. Mich loszusagen von der Omnipräsenz meiner Gedanken stand dabei ganz im Fokus.
Getrieben werden wir im Alltag oft von Gewohnheiten, Vorlieben und der Überzeugung, etwas tun zu müssen. Dies löst so etwas wie eine automatische Abfolge von Tätigkeiten aus. Sei es beim Essen, beim Arbeiten, bei Begegnungen mit Menschen - ja selbst wenn wir einmal für eine kurze Zeit nichts tun wollen, finden wir keine Ruhe und schon gar nicht die Stille, nach der wir uns alle so sehr sehnen. Nicht selten sind Stress und die dumpfe Gewissheit, dem allem nicht gewachsen zu sein, die Folge. Aus Erfahrung weiss ich heute, dass das bewusste Verzichten ein bewährter Weg ist, wieder zu sich selbst zu finden. Verzichten geht einher mit Energie schöpfen. Energie die uns mehr Ausgeglichenheit, klare Durchsicht und mehr Lebensfreude bringt. Ich selbst habe dabei gute Erfahrungen gemacht. Auch wenn es mir nicht immer leicht fällt, wende ich mich doch regelmässig dem Verzicht zu. Probieren Sie es doch auch einmal! Mehr dazu finden Sie durch Anklicken des Button. |
WIRKLICHKEIT
Es gibt eine Wirklichkeit, die vor Himmel und Erde steht.
Sie hat keine Form, geschweige denn einen Namen. Augen können Sie nicht sehen. Lautlos ist Sie, nicht wahrnehmbar für Ohren. Sie Geist oder Buddha zu nennen, entspricht nicht Ihrer Natur, wie das Trugbild einer Blume wäre Sie dann. Nicht Geist noch Buddha ist Sie; Vollkommen ruhig erleuchtet Sie in wunderbarer Weise. Nur dem klaren Auge ist sie wahrnehmbar. Das Dharma ist Sie und wirklich jenseits von Formen und Klang. Das Tao ist Sie und Worte haben nichts mit Ihr zu tun. In der Absicht Blinde anzuziehen, liess Buddha seinem goldenen Munde spielerische Worte entspringen; Seitdem sind Himmel und Erde überwuchert mit dichtem Dornengebüsch. Oh, meine lieben und ehrenwerten Freunde, die Ihr hier versammelt seid: Wenn Ihr euch danach sehnt, die donnernde Stimme des Dharma zu hören, gebt eure Worte auf, entleert eure Gedanken, dann kommt ihr soweit, das eine Sein zu erkennen. Dalo Kokushi 1235 - 1309 |
IMMER IST NEUANFANG
Geborgen im Innersten der Stille ist mir, als sei etwas Neues geboren in mir.
Sorgsam will ich es tragen in die neue Zeit, in den neuen Tag und mitnehmen in die Nacht. Mich immer wieder in diese Stille begebend, wo mir dieses Neue wie ein Wunder widerfährt. Mir klar darüber werdend, dass es nichts Neues ist. Wohl erahne ich durch meine Sehnsucht, dass dieses Neue immer schon in mir wohnte. Stetig bereit mich zu empfangen, mich zu tragen durch alle Tage. Mich zu tragen und zu begleiten durch alle Zeit, mich zu beschützen und bei der Hand zu nehmen. Auf all meinen Wegen bei mir zu sein, als Freude, als Trost, als Zuversicht, als Mitgefühl. Immer ist in der Stille auch Neuanfang. Alles kommt und geht. Alles ist vergänglich, auch die Beständigkeit, nur der Neuanfang ist immer. Peter Müller |
EINFACHHEIT
Einfachheit heisst, die Wirklichkeit nicht in Beziehung auf uns zu erleben,
sondern in ihrer heiligen Unabhängigkeit. Einfachheit heisst, sehen, handeln von dem Punkt her, in welchem wir in uns selber ruhen. Wie vieles fällt da weg! Und wie fällt alles andere in die richtige Lage. Im Zentrum unseres Wesens ruhend, begegnen wir einer Welt, in der alles in gleicher Art in sich ruht. Dadurch wird der Baum zu einem Mysterium, die Wolke zu einer Offenbarung und der Mensch zu einem Kosmos, dessen Reichtum wir nur in Bruchteilen erfassen. Für die Einfachen ist das Leben einfach, aber es öffnet ein Buch, in welchem wir nie über die ersten Buchstaben hinauskommen. (Dag Hammarskjöld 1905-1961) |
DER ERSTE SCHRITT ZUM TOR DES LEBENS
Wenn du zum Tor des Lebens gelangen willst, musst du aufbrechen,
einen Weg suchen, der auf keiner Karte verzeichnet ist und in keinem Buch beschrieben ist. Dein Fuss wird an Steine stossen, die Sonne wird brennen und dich durstig machen, deine Beine werden schwer werden. Die Last der Jahre wird dich niederdrücken. Aber irgendwann wirst du beginnen, diesen Weg zu lieben. Weil du erkennst, dass es dein Weg ist. Du wirst straucheln und fallen, aber die Kraft haben, wieder aufzustehen. Du wirst Umwege und Irrwege gehen, aber dem Ziel näherkommen. Alles kommt darauf an, den ersten Schritt zu wagen. Denn mit dem ersten Schritt, gehst du durch das Tor. ZEN- Text aus dem 12. Jahrhundert |